Ernährung und Zahn-Karies
Die gemäss Weltgesundheitsorganisation am weitesten verbreitete Krankheit, die Zahnkaries, ist keine Mangelerscheinung, sondern auf Fehlernährung und fehlende, oder zu wenig effiziente Hygienemassnahmen zurückzuführen.
Die heutigen Ernährungsgewohnheiten bringen zuviel und vor allem zu häufig Zucker in die Mundhöhle. Zu oft werden gezuckerte Zwischenmahlzeiten, Zwischengetränke und Schleckereien konsumiert. Dies begünstigt nicht nur Übergewicht und Kreislauferkrankungen, sondern auch Karies.
Für die Karies-Entstehung ist es wichtig zu wissen, dass ein völliger Verzicht auf Süssigkeiten gar nicht nötig ist, denn für Karies ist die Häufigkeit des Zuckerkonsums und nicht die Gesamtmenge ausschlaggebend. Zucker nach den Hauptmahlzeiten ist für den Zahnschmelz praktisch ungefährlich, die gleiche Menge über den Tag hinweg in kleinen Mengen genossen, kann sich aber katastrophal auswirken.
Ernährungstipps für gesunde Zähne:
Zwischenmahlzeiten
Zwischenmahlzeiten und Zwischengetränke sollen zuckerfrei gehalten werden. Dazu eignen sich: Frische Früchte, Getreide, Käse, Quark, Joghurt (natürlich ohne Zucker!)
Schoppen
Der Schoppen sollte nie zum Dauervergnügen oder zur Ruhigstellung des Kindes benutzt werden. Bekommt das Kind über den ganzen Tag die Möglichkeit zum Trinken, können die Milchzähne zerstört werden.
Schoppenzusätze, Bestecke und Nuggi sollen nicht vorher in den Mund genommen werden, denn so werden aller Art von Bakterien übertragen, auch die gärfreudigen, welche Karies begünstigen.
Im Schoppen zu vermeiden sind:
- Fruchtsaftgetränke
- Jegliche Art von gezuckerten Getränken
- Zuckerhaltige nächtliche Schoppen sind doppelt gefährlich, weil in der Nacht zusätzlich auch noch die Speichelproduktion gedrosselt ist, welche die entstandenen Säuren neutralisieren kann.
"Zuckerfreie" und "zahnschonende" Süssigkeiten
Die Lebensmittelindustrie stellt „zuckerfreie“ und „zahnschonende“ Süssigkeiten her. Was genau meinen diese beiden Begriffe:
Zuckerfrei: keinen Zucker (Saccharose) enthaltend. Zuckerfreie Süssigkeiten können aber andere Kohlenhydrate enthalten, die auch in zerstörende Säuren vergärt werden.
Zahnschonend oder zahnfreundlich:
Damit sind Süssigkeiten gemeint, welche zu keiner wesentlichen Säurebildung im Zahnbelag führen aber wie gewöhnlicher Zucker schmecken (hydrierte Zucker). In der Schweiz wurde dazu das bekannte Signet "zahnfreundlich" entwickelt.
Säuren
Nicht nur Bakterien bilden Säuren, auch Säuren in Nahrungsmitteln enthalten (Früchte, Salatsaucen, Fruchtsäfte, isotonische Getränke usw.) können den Zahnschmelz angreifen. Deshalb sollten die Zähne frühestens 30 Minuten nach dem Genuss solcher Nahrungsmittel geputzt werden.
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14.01.2011 - dzu |
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