Milchzähne
Eltern irren sich mit der Annahme, dass Karies bei Milchzähnen nicht schlimm ist, weil es schliesslich nicht die definitiven Zähne seien.
Milchzähne dienen nicht nur der Sprachbildung und dem Kauen. Sie sind Platzhalter für die nachfolgenden zweiten Zähne. Kommt es wegen Karies zum frühzeitigen Verlust eines Milchzahnes, wird der Platz von den Nachbarzähnen beansprucht. Die zweiten Zähne haben dann zu wenig Platz, was zu Problemen in der Zahnstellung führen kann.
Karies kann überdies von den Milchzähnen auf die bleibenden Zähne übertragen werden.
Frühe Zahn-Reinigung lohnt sich
Mit der Zahnreinigung soll so früh wie möglich begonnen werden. Brechen die ersten Milchzähne durch, wird die Kariesvorbeugung mit dem Spurenelement Fluorid wichtig, welches in den meisten Zahnpasten enthalten ist.
Kariesbakterien können übertragen werden. Das Ablecken von Nuggis, Löffeln etc. von Betreuungspersonen sollte unbedingt vermieden werden.
Ernährung und Karies
Säuglingsernährung
- Wasser ist neben den Milchmahlzeiten der gesündeste Durstlöscher.
- Ungeeignet sind: Zuckerhaltige Kinder-Tees, Fruchtsäfte, Sirup und Eistee.
- Die Schoppenflasche sollte nie zum Dauernuckeln ins Bett oder den Kinderwagen gegeben werden; Dauernuckeln an Brust oder Flasche kann ebenfalls Karies verursachen.
- Keine gezuckerten Schoppenzusätze oder gezuckerten Breie verwenden.
- Nuggis (Schnuller) nie in Honig oder Zucker tauchen.
Kleinkinderernährung
- Gezuckerte Speisen nur zu den Hauptmahlzeiten essen und nicht in kleinen Portionen über den Tag verteilt, damit eine Balance zwischen Demneralisation und Remineralisation des Zahnschmelzes erhalten bleibt und keine Karies entsteht.
- Zuckerhaltige Speisereste müssen innerhalb von 10 Minuten durch Zähnebürsten entfernt werden.
- Durch zuviel Süsses wird gesündere Kost verdrängt, der Appetit genommen und Übergewicht gefördert.
- Zwei Zwischenmahlzeiten pro Tag genügen.
Kleinkinder nach 12 Monaten
Geeignet sind:
- Frische Früchte: An Stelle einer Fruchtportion kann 1x pro Tag Fruchtsaft getrunken werden.
- Gemüse gekocht: Karotten, Kartoffeln, Zucchini, Fenchel.
- Getreide: Brot, Hirse, Mais, Reis, Reiswaffeln.
- Milchprodukte: Adaptierte Folgemilch, Kleinkinder-Joghurt und Quark nature, halbfetter Käse.
- Zum Trinken eignen sich am besten Leitungswasser oder Mineralwasser (ohne Zucker und Aroma)
Ungeeignet sind:
- Stängel und Riegel, denen Schokolade, Dörrfrüchte, Zucker oder Honig beigemischt sind.
- Schokolade, Schleckware, Glace, Dörrobst.
- Pommes Chips und andere salzige Snacks, sowie starke Gewürze.
- Zuckerhaltige Getränke (Softdrink, Ice-Tea, Sirup, Energy Drink)
Wenn Babys zahnen
Der Durchbruch der Milchzähne ist eigentlich ein natürlicher Vorgang ohne entzündliche Begleiterscheinungen. Dennoch können die Kinder in dieser Zeit unter Schmerzen, leichtem Fieber, Schlafstörungen, Durchfall, Hautausschlägen und vermehrter Speichelbildung leiden.
Ob dies nur mit dem Zahnen zusammenhängt, ist bisher noch nicht abschliessend geklärt. Häufig sind während des Zahnens auch andere allgemeinmedizinische Begleiterscheinungen vorzufinden.
Während des Zahnens ist eine gute Mundhygiene besonders wichtig.
Hilfreich sind:
- Eine regelmässige leichte Massage des Zahnfleisches (z.B. mit einem weichen Zahnbürste)
- Spezielle Zahnungsgels (zuckerfreie Produkte verwenden!)
- Beissringe: gekühlt appliziert wirken sie auch schmerzlindernd
Achtung: Homöopathische Kügelchen enthalten oft Milchzucker und können Karies verursachen.
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13.01.2011 - dzu |
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